Diffusionsoffen Bauen – Was genau bedeutet Diffusionsoffen?

Die Luft im Haus wird schnell feuchter als es für das Raumklima gesund ist, denn es ist der Ort, an dem die Menschen leben, atmen, kochen, sich waschen, duschen und ihre Wäsche waschen. Diffusionsoffene Materialien für den Wandaufbau sind daher ein wesentlicher Bestandteil des Feuchtigkeitsmanagements.

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Der Luftaustausch ist der wichtigste Faktor, um zu jeder Jahreszeit ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Ob traditionell durch ein offenes Fenster oder moderner durch eine Lüftungsanlage, durch den Wechsel wird die Feuchtigkeit, die vorher in der Luft enthalten war, nach außen getrieben.

Vor allem Wände und Decken müssen mit der schwankenden Luftfeuchtigkeit zurechtkommen, weil sich der Wert der relativen Luftfeuchtigkeit je nach Nutzung und Temperatur der Räume stark verändern kann und weil eine gleichzeitige Lüftung nicht immer möglich ist.

Die als “diffusionsoffen” bezeichneten Baustoffe eignen sich am besten für diesen Zweck, mit Ausnahme einiger Sonderfälle in Bereichen mit direkter Wasserbelastung, wie Bäder und Küchen, die vorschriftsmäßig abgedichtet werden müssen.

Der Begriff “diffusionsoffene Bauweise” bezieht sich auf eine Bauweise, bei der die oberen Schichten von Wänden und Decken nicht vollständig gegen den Raum für den Durchgang von Wasserdampf abgedichtet sind. Stattdessen sind diese Schichten so konstruiert, dass sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben können, ohne dass es zur Bildung von Kondenswasser kommt. Mineralische Baustoffe sind für diesen Zweck besonders gut geeignet, weil sie auch über einen längeren Zeitraum hinweg nicht von hoher Luftfeuchtigkeit angegriffen werden.

Deshalb sind sie für diesen Zweck besonders gut geeignet.

Diffusionsfähigkeit der Oberfläche als Kriterium

Die Tatsache, dass in der Produktbeschreibung der Begriff “diffusionsoffen” steht, ist allein noch keine Garantie dafür, dass die Konstruktion aus bauphysikalischer und baubiologischer Sicht gut und effizient sein wird.

Die Oberfläche einer Wandkonstruktion, die immer aus mehreren Schichten besteht, muss eine möglichst hohe Diffusionsfähigkeit haben. Die Diffusionsfähigkeit kann allmählich abnehmen, je tiefer man in die unteren Schichten der Wand eindringt. Bei diesem Aufbau steht die Austrocknungsfähigkeit im Vordergrund, d.h. wenn die Luftfeuchtigkeit im Gebäude sinkt, gibt die Wand auch das gespeicherte Wasser schnell wieder an die Umgebung ab.

Diffusionsoffene und wohngesunde Innenputze

SAKRET hat jahrzehntelange Erfahrung mit diffusionsoffenen mineralischen Baustoffen, die zudem frei von potenziell gefährlichen Stoffen und Emissionen, umweltfreundlich und langlebig sind. Dazu gehören traditionelle Putze, die mit modernen Techniken hergestellt werden, wie der Kalk-Innenputz KIP oder der Silikat-Innenputz SK-R mit seiner dekorativen Rillenstruktur. Diese beiden Putze werden im Innenbereich verwendet.

Als Beispiel für einen passenden Anstrich gibt es etwas, das SIF genannt wird, das ist Silikat-Innenfarbe. SAKRET Innendämmung ist ein einzigartiges System, das hoch diffusionsfähige, hypoallergene Kalziumsilikatplatten verwendet. Diese Platten haben die Fähigkeit, bis zu 90 % ihres Gewichts an Wasser aufzunehmen, ohne Schaden zu nehmen.

Ab wann spricht man von diffusionsoffen?

Anhand des Sd-Wertes lässt sich feststellen, ob ein Material diffusionsoffen ist oder nicht. Liegt dieser Wert unter 0,5, gilt die betreffende Sache als diffusionsoffen. Zwischen 0,5 und 1500 gilt ein Material als Dampfsperre, weil es die Diffusion von Molekülen hemmt. Alles, was eine Temperatur von mehr als 1500 hat, ist nicht diffusionsoffen und gilt daher als Dampfsperre.

Streng genommen sind die einzigen Stoffe, die als vollständige Dampfsperren bezeichnet werden können, Glas und Metall. Am Rande sollte ich erwähnen, dass das Gegenteil von diffusionsoffen diffusionsdicht ist.

Warum sollte man diffusionsoffen bauen?

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für natürliches Bauen gestiegen, was hauptsächlich für die Beliebtheit des diffusionsoffenen Bauens verantwortlich ist. Aber auch das Wissen um die Gefahren der Schimmelbildung in Wohnräumen hat dazu beigetragen, dass dieser Trend an Beliebtheit gewonnen hat. Wenn warme und feuchte Luft durch undichte Bauteilanschlüsse strömt, kühlt die Luft im Bauteilquerschnitt ab.

Schimmel kann entstehen, wenn die Temperatur hoch genug ist, um Kondensation zu verursachen, was zur Bildung von Feuchtigkeit führt. Aber auch durch die Atmung und das Schwitzen der Menschen, die in einem Haus leben, entsteht Feuchtigkeit. Dazu gehört auch der Topf, der auf dem Herd überkocht, der Trockner und das Duschen.

Das führt dazu, dass in einem Haushalt mit vier Personen jeden Tag durchschnittlich 12 Liter Wasserdampf produziert werden. Das wirkt sich natürlich auf das Raumklima aus.

Der Wasserdampf verteilt sich gleichmäßig im ganzen Haus, was zu einer Erhöhung der relativen Luftfeuchtigkeit führt. Jeder, der schon einmal in ein tropisches Land gereist ist, weiß, dass die warme, schwüle Luft dort nicht besonders angenehm zu atmen ist. Wenn die Luft im Raum entsprechend feucht ist, erhöht sich auch der Dampfdruck.

Die Feuchtigkeit wird aus dem Gebäude abgeführt, kann aber gleichzeitig gespeichert werden, was einer der Vorteile einer diffusionsoffenen Bauweise ist. Wenn die Atmosphäre im Raum zu trocken ist, kann die feuchte Luft wieder hereingeholt und an den Raum abgegeben werden.

Diffusionsoffene Wände: Aus was bestehen diese?

Diffusionsoffene Wände besrehen aus mehreren Schichten. Das folgende Beispiel zeigt, wie sie aufgebaut sind, und zwar von innen nach außen: Auf der Innenseite können glatte Wände mit Gipskartonplatten hergestellt werden. Dahinter befindet sich die Installationsebene für die Rohre, die an einer Platte aus Holzfaserdämmung befestigt sind.

Danach kommt eine OSB-Platte, die aus aufgereihten und miteinander verleimten Spänen besteht. OSB-Platten haben eine Dicke von 15 Millimetern bzw. einen Sd-Wert von 3. Auf die OSB-Platte folgt das Ständerwerk aus Holz, in dessen Mitte eine Zellulosedämmung angebracht wird. Der Putz auf der Außenseite der Konstruktion wird von weichen Holzfaserplatten getragen, die an dem Teil des Ständerwerks befestigt sind, der den Elementen ausgesetzt ist.