Neubau Photovoltaikanlage mitplanen

Kannst du dir vorstellen, dein eigenes Haus zu bauen? In einigen Bundesstaaten müssen die Bewohner/innen ab Januar 2022 auf Solarenergie umsteigen. Es ist noch nicht bekannt, ob dies auch landesweit möglich sein wird.

Andererseits ist es sicher eine gute Idee, sich freiwillig mit selbst erzeugtem Solarstrom zu versorgen. Es wird günstiger sein, wenn eine Photovoltaikanlage von Anfang an geplant und nicht erst später nachgerüstet wird. Nicht zuletzt können auch die Arbeiten der verschiedenen Handwerker im Voraus koordiniert werden.

Damit die Planung eines Neubaus mit PV-Anlage reibungslos klappt, haben wir eine Checkliste zusammengestellt.

Wie groß sollte die Photovoltaik-Anlage sein, die ich installieren möchte?

Die Größe der Photovoltaikanlage (PV-Anlage) sollte sich nach der Größe des Daches richten. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) kommt in einer Studie aus dem Jahr 2019 zu dem Ergebnis, dass diese Methode kostengünstiger ist als die Bemessung nach dem persönlichen Stromverbrauch.

Außerdem hat die ökologische Flächennutzung den Effekt, dass die Anzahl der Freiflächenanlagen, die zum Erreichen des gewünschten Klimaschutzniveaus erforderlich sind, reduziert wird. Ein negativer Effekt, der berücksichtigt werden muss, sind hingegen die erhöhten Investitionskosten.

Anlagengrößen von bis zu 10 kWp sind in der Regel die wirtschaftlichste Lösung für ein Einfamilienhaus. [Die aktuelle Preisspanne für ein kWp-auf-dem-Netz-System liegt zwischen 1.500 und 1.200 Euro (für 5- bzw. 10-kWp-Systeme). Um die Anlage zu installieren, brauchst du für jedes kWp Anlagenleistung etwa 6 Quadratmeter Platz.

Das bedeutet, dass die aktuellen Stromkosten, also die Gesamtkosten für den auf dem eigenen Dach erzeugten Strom, bei kleinen PV-Anlagen zwischen sechs und elf Cent pro Kilowattstunde liegen. Im direkten Vergleich bedeutet dies: Die Tendenz ist fallend.

Auf der anderen Seite liegt der Preis für Strom aus dem öffentlichen Netz bereits bei über 36 Cent. Die Tendenz ist steigend. (Der aktuelle Monat ist Januar 2022)

Wie genau stelle ich mir vor, den von mir erzeugten Strom zu nutzen?

Zunächst einmal muss der Strom aus der Steckdose alle elektronischen Geräte im Haus versorgen, also die Beleuchtung, den Fernseher, den Computer, die Musikanlage und alles andere, was Strom verbraucht. Die Erzeugung von Warmwasser und der Einsatz einer Wärmepumpe zum Heizen und Klimatisieren sind jedoch beides machbare Alternativen.

Die Nutzung von Strom zum Heizen ist nicht mehr verpönt, wenn eine ausreichend große Photovoltaik-Anlage (PV) installiert ist. In unserem Artikel “Kombination von Solarstrom und Wärmepumpe” finden Interessierte alle wichtigen Informationen zur idealen Kombination von Wärmepumpe und Solarstrom.

Du möchtest mehr über den Ertrag einer Photovoltaikanlage erfahren? Auf diversen Plattformen lassen sich Photovoltaik Ertragsrechner zur Berechnung des Photovoltaik Ertrags finden.

Photovoltaik spezifischer Ertrag

Zur Berechnung des spezifischen Jahresertrags einer PV-Anlage muss die jährlich erzeugte Energie (AC/AC-seitig) auf die Leistung oder Fläche der Anlage normiert werden. In diesem Fall wird der Jahresertrag durch die in kWp gemessene Leistung geteilt. Mit dieser Methode ist es möglich, den Photovoltaik Ertrag von Photovoltaikanlagen unterschiedlicher Größe miteinander zu vergleichen. Im Durchschnitt erzeugt eine PV-Anlage pro kWp etwa 2,7 kWh pro Tag.

Photovoltaik Ertrag im Jahresverlauf nach Monat - Wie viel Ertrag bringt eine Photovoltaikanlage?

PV Anlage Ausrichtung Ertrag: Wie wirkt sich die Ausrichtung der PV-Anlage auf den PV Ertrag aus?

Wenn du die Module in einem Winkel von etwa 30 Grad nach Süden ausrichtest, erzielst du die bestmöglichen Photovoltaik Erträge aus deinen Solarmodulen. Abweichungen von dieser Ausrichtung verringern den Photovoltaik Ertrag jedoch nur geringfügig. Selbst eine Photovoltaikanlage, die nach Süden ausgerichtet ist und deren Solarmodule in einem Winkel von sechzig Grad geneigt sind, kann immer noch mehr als 90 Prozent des maximalen Ertrags erzielen. Selbst bei einer Photovoltaik Ausrichtung, die um 45 Grad von der südlichen Position weggedreht ist, können immer noch 95 % des maximal möglichen Ertrags erzielt werden.

Über die Installation von Solarmodulen auf neu gebauten Häusern und Unternehmen

Was die technische Basis angeht, so gibt es Solarsysteme sowohl für die Erzeugung von Wärme (Solarthermie) als auch für die Erzeugung von Strom (Photovoltaik). Das Ganze ist für einen Neubau von Bedeutung, weil es vorgeschrieben ist, einen bestimmten Teil des Wärmebedarfs mit erneuerbarer Energie zu decken. Das macht die ganze Sache bedeutsam.

Wenn du dich jedoch für eine herkömmliche Heizungsanlage entscheidest, die mit Öl oder Gas betrieben wird, musst du zwangsläufig auch eine Solarthermieanlage einrichten, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Da die Photovoltaik nicht direkt Wärme erzeugt, kann diese Technologie nicht als Alternative betrachtet werden.

Interessant: Wann sich eine Photovoltaik-Anlage amortisiert

Vergleich der Vor- und Nachteile der beiden Solarenergiesysteme

Sowohl die Photovoltaik als auch die Solarthermie haben ihre Vor- und Nachteile, die beim Bau neuer Gebäude eine wichtige Rolle spielen. Im Allgemeinen haben Photovoltaikanlagen höhere Anschaffungskosten, aber sie sind kostengünstiger und erfordern deutlich weniger Wartung als herkömmliche Energiequellen.

Solarthermische Anlagen hingegen können zu niedrigeren Anschaffungskosten erworben werden, bieten aber im Laufe ihrer Lebensdauer eine geringere Rendite in Form von Kosteneinsparungen. Ein weiterer potenzieller Nachteil ist, dass der Bau einer solarthermischen Anlage in der Regel fehleranfälliger ist, was aber nicht unbedingt bedeutet, dass es zu Komplikationen kommt.

Ist die Installation einer Solarthermieanlage in neu gebauten Häusern und Unternehmen erforderlich?

Wie bereits erwähnt, ist eine Solarthermieanlage bei Neubauten grundsätzlich vorgeschrieben, wenn du keine andere Form der erneuerbaren Energie nutzt (Photovoltaik statt Solarthermie ist nicht erlaubt). Auf den ersten Blick mag das ungerecht erscheinen, aber rein rechnerisch gibt es viele hervorragende und günstigere Alternativen zu Öl- oder Gasheizungen in Neubauten, und diese Alternativen sind solarthermische Heizungen.

Was die rechtliche Situation angeht, solltest du dir außerdem bewusst sein, dass die Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Energien zwar für alle gilt, die Einzelheiten des Geltungsbereichs aber immer von Fall zu Fall neu berechnet werden.

Das liegt daran, dass die Details des Umfangs immer von Fall zu Fall neu berechnet werden. Die Größe der benötigten Solaranlage wird daher immer unterschiedlich sein, weil sie von der beheizten Fläche und dem Wärmebedarf abhängt.

In Baden-Württemberg müssen Solaranlagen auf dem Dach installiert werden

Bei Baugenehmigungen, die ab dem 1. Januar 2022 bei den Behörden eingereicht werden, muss jeder, der in Baden-Württemberg ein neues Haus bauen will, eine Solaranlage auf dem Dach eines Nichtwohngebäudes installieren lassen.

Diese Vorschrift ist zum Jahreswechsel in Kraft getreten. Seit dem 1. Januar 2022 gilt diese Vorschrift auch für Wohngebäude, und ab Januar 2023 gilt sie auch für die Sanierung von “grundlegenden” Dächern auf bereits existierenden Gebäuden. Bisher war es das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent zu reduzieren; jetzt sollen sie bis zum Jahr 2040 auf null gesenkt werden.

Im Herbst 2021 verabschiedete der Gesetzgeber eine geänderte Fassung des Klimaschutzgesetzes, woraufhin Rechtsverordnungen erlassen wurden, die die Bestimmungen konkretisierten. In der letzten Legislaturperiode einigten sich die Grüne Partei und die Christdemokratische Union auf eine Solarpflicht für gewerblich genutzte Gebäude. Vor Beginn des Jahres 2022 mussten Solaranlagen nur auf Parkplätzen mit 75 oder mehr Stellplätzen oder mehr installiert werden. Jetzt müssen jedoch auch Parkplätze mit 35 oder mehr Stellplätzen mit Solarzellen ausgestattet werden.

Auf allen gewerblichen Dächern in Niedersachsen müssen Solarmodule installiert werden

In einer Sitzung am 8. März 2022 einigte sich die niedersächsische Landesregierung auf Eckpunkte für eine Novelle des Klimagesetzes. Das Gesetz wurde am 28. Juni 2022 verabschiedet und schreibt die Installation von Solaranlagen auf gewerblichen Dächern ab 2023 vor.

Das Gesetz in seiner ursprünglichen Fassung hätte jedoch auch für neu gebaute Häuser gegolten. Diese müssen nun zumindest eine Tragkonstruktion haben, auf der später Photovoltaikanlagen installiert werden können.

Olaf Lies, der niedersächsische Umweltminister und Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, setzt sich seit langem für die Installation von Solaranlagen auf allen Neubauten in Deutschland ein, auch auf Wohngebäuden.